15. Mai 2018
2. April 2018
2. Dezember 2017
31. Oktober 2017
Unter dem Motto der badischen Landeskirche „…da ist Freiheit“ feierte die Evangelische Kirchengemeinde Mühlhausen-Tairnbach am 31. Oktober mit einem Gemeindefest 500 Jahre Reformation. Die Evangelische Kirche in Tairnbach war mit rund 150 Besuchern, darunter etlichen Familien, gut gefüllt,
als um 10 Uhr der Kirchenchor und die People of Joy unter Leitung von Sibylle Laß gemeinsam den Festgottesdienst mit Luthers Morgensegen eröffneten. Marco Hartlieb als Martin sowie Gerhard und Beate Raqué als Vater und Mutter Luther machten Luthers Ringen um den persönlichen Glauben in den Jahren um 1517 mit zwei Anspielen gekonnt deutlich. Die Anstößigkeit des Ablasshandels in der damaligen Zeit führte eine fiktive Erzählung, von Manuel Hellriegel eindrücklich vorgetragen, den Zuhörern vor Augen. Chor- und Gemeindegesang sowie kurze, im Altarraum an einer Wäscheleine aufgehängte Bibel- und Luther-Worte unterstrichen die szenische Abfolge bis zur reformatorischen Erkenntnis Luthers und seiner von früheren Zwängen befreiten, erneuerten Glaubenshaltung. Zur Melodie des Luther-Liedes „Vom Himmel hoch“ bekannte die Gemeinde anschließend den eigenen Glauben mit modernen Worten.
Pfarrer Klemens Dittberner gebrauchte in seiner Predigt das Bild von einem Schleier, der auf Luthers Leben gelegen habe. Von diesem habe er sich mit seiner Erkenntnis befreit, dass die Barmherzigkeit Gottes keinerlei menschlicher Vorleistungen bedürfe und somit nicht wie an einem seidenen Faden am eigenen Tun hänge. Dem 500jährigen Jubiläum des Thesenanschlags zu gedenken, bedeute, „die Befreiung des Glaubens zur Freiheit von menschengemachten Zwängen“ zu feiern. Heute legten sich zum Beispiel gängige Schönheitsideale oder die Suche nach Selbstverwirklichung wie ein Schleier über das Leben von Menschen. Dabei sei es Gott, der zuerst für uns sorge und uns von Beginn an sein Herz schenke. Dies befreie auch uns von Glaubenszwängen jeglicher Art.
Im Anschluss an den Gottesdienst wurde das Gemeindefest im Bürgersaal im Tairnbacher Schloss fortgesetzt. Mit Unterstützung des Posaunenchors unter Leitung von Rüdiger Egenlauf stimmten die Besucher „Ein feste Burg ist unser Gott“ an, bevor das Mittagessen serviert wurde. Im weiteren Verlauf trat der Kinderchor von Daniela Maier auf und erfreute die immer noch zahlreich versammelten Gäste u.a. mit seiner Fassung von „Ein feste Burg“. Das anschließende Kuchenbuffet ergänzten aus gegebenem Anlass Lutherbrötchen, die tags zuvor von einigen Jugendlichen aus der Gemeinde gebacken worden waren. Begehrt waren danach Porträtfotos mit Luther, die mit Hilfe eines Posters gemacht werden konnten. Bei strahlendem Sonnenschein konnten die Kinder betreut vom Bibelentdeckerclub und Erzieherinnen aus dem Kindergarten auf Schnitzeljagd gehen oder im Schlosshof ein Luther-Spiel machen. So klang ein gelungenes Gemeindefest in den Mittagsstunden langsam aus, zu dem zahlreiche Helferinnen und Helfer aus der Kirchengemeinde durch ihren Einsatz beigetragen hatten.
26. Oktober 2017
In dem Bericht erwähnten wir, dass wir mit Erstaunen das Wappen von Mühlhausen an der Wand des „Städtezimmers“ im Melanchthonhaus entdeckten, denn dort sind („nur“) die 121 Wappen der Städte und Gemeinden angebracht, mit denen Melanchthon, der „Lehrer Deutschlands“ und „Weggefährte Martin Luthers“ brieflich oder persönlich in Kontakt getreten war.
Die Wappen-Inschrift war jedoch nicht eindeutig zu entziffern, so dass wir unsere Führerin baten, uns ggf. nachträglich „aufzuklären“.
Dies geschah in diesen Tagen. Frau Bräuning teilte mit, dass nunmehr zweifelsfrei feststehe, dass Melanchthon einen Briefwechsel mit dem damaligen Mühlhausen im Elsass (heute: Mulhouse, Haut Rhin) hatte. Dies ist nachvollziehbar, denn – wie in Wikipedia und anderen Quellen nachlesbar – trat die im Dreiländereck Frankreich-Schweiz-Deutschland gelegene Stadt 1515 dem „Schweizerbund“ bei, war zeitweise freie Reichsstadt und führte 1528 die Reformation ein. Hier wird auch der Bezug zu Melanchthon herzustellen sein, der bekanntlich für einige Kommunen eine Schulordnung erstellte oder in theologischen Fragen beratend zur Seite stand.