In dem Bericht erwähnten wir, dass wir mit Erstaunen das Wappen von Mühlhausen an der Wand des „Städtezimmers“ im Melanchthonhaus entdeckten, denn dort sind („nur“) die 121 Wappen der Städte und Gemeinden angebracht, mit denen Melanchthon, der „Lehrer Deutschlands“ und „Weggefährte Martin Luthers“ brieflich oder persönlich in Kontakt getreten war. Die Wappen-Inschrift war jedoch nicht eindeutig zu entziffern, so dass wir unsere Führerin baten, uns ggf. nachträglich „aufzuklären“.
Dies geschah in diesen Tagen. Frau Bräuning teilte mit, dass nunmehr zweifelsfrei feststehe, dass Melanchthon einen Briefwechsel mit dem damaligen Mühlhausen im Elsass (heute: Mulhouse, Haut Rhin) hatte. Dies ist nachvollziehbar, denn – wie in Wikipedia und anderen Quellen nachlesbar – trat die im Dreiländereck Frankreich-Schweiz-Deutschland gelegene Stadt 1515 dem „Schweizerbund“ bei, war zeitweise freie Reichsstadt und führte 1528 die Reformation ein. Hier wird auch der Bezug zu Melanchthon herzustellen sein, der bekanntlich für einige Kommunen eine Schulordnung erstellte oder in theologischen Fragen beratend zur Seite stand.