Evangelische Kirchengemeinde Mühlhausen – Tairnbach

Keine Chance für Trickbetrüger

Harald Kurzer beim Seniorennachmittag

Bis auf den letzten Platz besetzt war der evangelische Gemeindesaal beim Seniorennachmittag. War doch der mit Spannung erwartete Auftritt des zuvor in zwei Fernsehsendungen mitwirkenden Ersten Kriminalhauptkommissars a.D. Harald Kurzer von der Kommunalen Kriminalprävention Rhein-Neckar e.V. auch in der Tagespresse angekündigt worden. Um es kurz zu machen: Die Besucher wurden nicht enttäuscht! Herr Kurzer aus Rotenberg verstand es, spannend und durch Einbindung von Kriminalfällen aus unserer Region, sein Referat lebendig zu gestalten, so z.B., wie sich Trickdiebe, Handtaschenräuber oder Betrüger verhalten. Selbstverständlich hatte er auch gleich Handlungsempfehlungen für die Senioren parat. So müsse die ältere Kriegs- und Nachkriegsgeneration es unbedingt lernen, heutzutage nicht jedem sich hilfsbedürftig gebenden Frevoll besetzter evang. Gemeindesaal im Schlossmden auf der Straße oder an der eigenen Haustür gutgläubig und ohne jegliches Misstrauen Hilfe anzubieten, wie es unsere christliche Erziehung früher verlangte.

„Bleiben Sie hellwach, wenn Ihnen ein Fremder plötzlich zu nahe kommt, Ihnen angeblich Schmutz von der Kleidung wischen will oder sie gar freundlich umarmen will! Zögern Sie nicht, diese Person in bestimmendem Tonfall aufzufordern, Abstand zu halten“, so Kurzer. „Denn dies ist eine bevorzugte Masche, Ihnen den Geldbeutel, das Handy oder die Armbanduhr zu stehlen, wobei die Diebe meistens nicht alleine operieren, sondern in Dreiergruppen das Diebesgut sofort weitergeben, damit eine Verfolgung ergebnislos verläuft. Achten Sie auch bei Bankgeschäften und beim Geldabheben am Automaten auf Abstand, damit Ihnen niemand über die Schulter schaut. Vertrauen Sie sich Bekannten oder dem Bankangestellten an, wenn Sie sich von einem Fremden beobachtet fühlen.

Ein Schwerpunkt von Kurzers Aufklärungsarbeit waren die Haustürgeschäfte. Hier gelte der Grundsatz: Kein Fremder kommt in mein Haus oder meine Wohnung! Sein Ratschlag: eine Türkette anlegen. Wer noch keine habe, Harald Kurzer beim Referatsolle sie dringend besorgen. Die fremde Person solle man immer draußen, vor der verschlossenen Tür warten lassen! Gebe der Unbekannte z.B. vor, Monteur des Bauhofes, vom Abwasser-Zweckverband oder vom Gaswerk zu sein, „sagen Sie ihm, dass Sie sich bei der Gemeindeverwaltung, beim Gaswerk oder der Polizei telefonisch vergewissern wollen, ob er tatsächlich „echt“ ist.“ „Vertrauen Sie bei fremden Personen nicht blind irgendeinem flüchtig gezeigten Ausweis – noch nicht einmal dem Dienstausweis der Polizei, wie einige Fälle in jüngster Zeit zeigten. Spätestens wenn Sie die Person draußen warten lassen, um zu telefonieren, hat es diese plötzlich ganz eilig und verschwindet.“ Auch die vorgeblich schwangere arme Frau, die um eine Spende oder nur um ein Glas Wasser bitte, könne draußen vor der verschlossenen Tür warten, bis sie das Glas bekomme. „Ansonsten brauchen Sie sich nicht wundern, wenn plötzlich ein Komplize durch die nur angelehnte Haustür kommt und – von Ihnen unbemerkt, da Sie ja durch ihre Hilfeleistung für die arme Frau abgelenkt sind – zielsicher ihre Wertsachen stiehlt.“

dem Referenten wird durch Bürgermeister Spanberger gedanktÜbrigens: Aufgrund der umfangreichen Aufklärung – auch mit Hilfe der Tagespresse – haben die Kriminellen mit dem sogenannten Enkeltrick in unserer Region kaum noch Erfolg. Immer mehr ältere Menschen werden sofort misstrauisch und verständigen die Polizei.

Auch nach der Kaffee- und Kuchen-Pause konnte Kurzer, angeregt durch intensives Nachfragen der Besucher, wertvolle Tipps geben, so z.B., wie man seine Handtasche sicher am Körper trägt.

Abschließend übernahm Bürgermeister Spanberger, der wie auch Ortsvorsteher Rüdiger Egenlauf interessierter Zuhörer war, die Dankesworte an den Referenten und übergab ein Weinpräsent vom Seniorenteam.

 

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