Bei der Ev. Kirche in Tairnbach handelt es sich um ein frühes Beispiel der Translozierung eines Kulturdenkmals. Denn ursprünglich stand die schmucke, kleine Barockkirche aus dem Jahr 1746/47 als lutherische Kirche in Wiesloch, war dort aber nach der badischen Kirchenunion aus dem Jahr 1821, die Reformierte und Lutheraner miteinander verband, überflüssig geworden.
Da die Tairnbacher zu dieser Zeit schon länger eine neue Kirche brauchten, wurde kurzerhand die leerstehende Wieslocher Kirche erworben, abgebaut und unter großem Einsatz der Landwirte auf Fuhrwerken nach Tairnbach gebracht, um hier 1823 wieder aufgebaut zu werden. Nur das Mauerwerk wurde aus dem gemeindlichen Steinbruch im Buschwald geholt. Die 1786 von Johann Heinrich Dickel in Mosbach erbaute Orgel kam später – womöglich auch aus Wiesloch – hinzu.
In den Jahren 2006/07 wurde die Kirche innen grundlegend saniert und bietet nunmehr insgesamt bis zu 300 Gläubigen Platz. Gerne wird sie auch von außerhalb zu Taufen und Hochzeiten genutzt und aufgrund ihrer guten Akustik regelmäßig auch zu Konzerten. Durchgängig wird an nahezu allen Sonntagen und christlichen Feiertagen der Gemeindegottesdienst in der Kirche gefeiert, die barrierefrei zugängig ist und über ausreichend Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nachbarschaft verfügt. Gerne wird von der Gemeinde auch das Angebot angenommen, den Trauergottesdienst für ihre verstorbenen Angehörigen vor der Beisetzung auf dem angrenzenden Friedhof in der Kirche zu feiern.