Nicht an einem Taufstein, wie es heute üblich ist, sondern im Wasser des Flusses Jordan ließen sich ca. 30 Jahre nach Christi Geburt zahlreiche Menschen taufen – von Johannes dem Täufer, dessen Geburtstag jährlich am 24. Juni gefeiert wird. Nun schlossen sich die Kirchengemeinden Angelbachtal, Eschelbach, Waldangelloch und Mühlhausen-Tairnbach zusammen, um es Johannes einen Tag vor seinem Geburtstag gleichzutun – wenn auch in kleinerem Maßstab.
Das Angebot dieser Kirchengemeinden, sich nicht nur am, sondern tatsächlich im Waldangelbach taufen zu lassen, stieß auf große Resonanz. Mit den Täuflingen und ihren Festgesellschaften versammelten sich am Sonntagnachmittag des 23. Juni ca. 200 Menschen auf dem Angelbachtaler Festplatz zu einem Taufgottesdienst.
Im Vorfeld hatte der Bauhof der Gemeinde Angelbachtal das Festgelände hergerichtet, und am Sonntagvormittag war ein Team von freiwilligen Helferinnen und Helfern angerückt, das unter der Regie von Projektleiterin Meike Neubauer das Bachufer am Festplatz und die Wiese am gegenüberliegenden Spielplatz mit Tischen und Bänken aus allen verfügbaren Quellen bestückte.
Auch die Musik hatte an diesem Sonntag Projektcharakter: Mitglieder mehrerer Posaunenchöre bescherten dem Gottesdienst unter der Leitung von Steffen Weinstock mit “Entrata Festiva” eine festliche Eröffnung und ein junges Team von Sängerinnen und Gitarristen, geleitet von Anne-Katrin Katzer-Hanus, trug seine Lieder vor.
Nach Predigt und Taufformel war es dann so weit: Die Pfarrer der Kirchengemeinden, Emanuel Fritz, Dr. Jan Fellhauer und Klemens Dittberner stiegen gut vorbereitet ins Wasser — die Talare hochgeschürzt und entweder mit zweckmäßigem Schuhwerk ausgestattet oder barfuß. Die Täuflinge im Alter von sechs Monaten bis zehn Jahren wurden entweder von den Eltern zu ihnen gebracht oder stiegen gleich selbst in den Bach. Als die Geistlichen sich über ihre Täuflinge beugten und die Taufe spendeten, durfte die Festgemeinde besondere Momente miterleben, die feierlich und fröhlich zugleich waren.
Getauft wurde übrigens authentisch mit Wasser aus dem Bach. Untertauchen musste aber keiner der Täuflinge. Das hätte der Wasserstand auch nicht hergegeben. Sonnenschein und warme Temperaturen ließen Füße und Schuhwerk trocknen und schenkten der Festgemeinde die perfekte Atmosphäre, um im Anschluss an den Gottesdienst bei Kaffee und Kuchen zu feiern.