Vom 6. bis 8. Februar waren wir mit den Konfirmanden in der Tagungsstätte der Evangelischen Jugend in Neckarzimmern auf Konfirmandenfreizeit. Alle 12 Jugendlichen, die am 26. April in Tairnbach konfirmiert werden sollen, konnten mit uns drei Betreuern mitfahren – trotz manch spürbarer Auswirkung der gegenwärtigen Erkältungswelle.
Thema der Freizeit war das Glaubensbekenntnis. Am Freitagabend haben sich die Konfirmanden anhand einer Lebensspirale auf die Suche nach je zwei besonders hervorhebenswerten positiven und negativen Ereignissen in ihrem Leben gemacht und danach gefragt, inwiefern Gott dabei eine Rolle gespielt hat. Samstagvormittag standen neben „dem“ Glaubensbekenntnis, das wir meistens Sonntags im Gottesdienst sprechen, dem sogenannten Apostolicum, moderne Bekenntnisse im Blickpunkt. Nach der Mittagspause formulierten die Jugendlichen auf dieser Grundlage ihre eigenen Glaubensbekenntnisse, um sich anschließend in Eigen- und Partnerarbeit auf die Suche nach ihrem Konfirmationsspruch zu machen mit dem Ziel, in den kommenden Wochen aus einer Auswahl von zwei, drei Sprüchen, den passenden Bibelvers für dieses wichtige Ereignis im (Glaubens-)Leben zu finden.
Aus der Beschäftigung mit den Bekenntnissen sind eine Reihe beeindruckender Glaubenstexte entstanden, die ihren Niederschlag ebenso im Konfirmationsgottesdienst wie in dem sogenannten Konfirmandengespräch eine Woche zuvor am 19. April (jeweils um 10 Uhr in der Kirche in Tairnbach) finden werden.
Neben der thematischen Arbeit kamen auch Freizeit und Spiel nicht zu kurz, wozu die Tagungsstätte in Neckarzimmern mit einem umfassenden Angebot an Outdooraktivitäten auf ihrem weitläufigen Gelände auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt einlud. Als ein Highlight empfanden die Jugendlichen den Spieleabend am Samstag. Freitagabend stand eine kleine Nachtwanderung auf dem Programm.
Schlusspunkt bildete an beiden Abenden eine kurze Andacht. Sonntagmorgen haben wir zusammen einen Gottesdienst mit Abendmahl gefeiert, wobei eine Besonderheit darin bestand, dass die Jugendlichen in Anknüpfung an den letzten thematischen Block zum Thema Glauben und Zweifel rund um die Geschichte vom ungläubigen Thomas den ersten Teil des Gottesdienstes mit verbundenen Augen erlebten: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ (Johannes 20,29) Denn mit unserem Glauben ist es manchmal gar nicht einfach: Wir haben Anfragen an bestimmte Sätze aus unserem Glaubensbekenntnis. Aber, wie die Jugendlichen feststellten, wir sprechen sie mit, weil wir eben zuerst glaubten und damit Antworten auch auf wichtige Fragen unseres Glaubens immer wieder offen bleiben dürften. Zum Glauben gehöre das Hoffen hinzu.
Zufrieden und auch müde fuhren Konfirmanden wie Betreuer am Sonntagmittag in Neckarzimmern wieder ab.
Pfarrer Klemens Dittberner